Wenn jetzt die Basis stimmt, geht es an die Wirbelsäule. Auf der nun guten Basis
der gleichen Beinlängen werden die einzelnen Wirbel auf richtige Lage kontrolliert
und gegebenenfalls mittels einer speziellen sanften Druckmethode unter
Bewegung wieder in ihre normale Lage gedrückt. Im Idealfall fühlen sich die
Fortsätze der Wirbel wie eine gerade, senkrechte Perlenkette an: Ein Dornfortsatz
liegt genau über dem anderen. Spürt man Abweichungen, wird die Muskulatur mit
Öl (am besten hochwertiges Johanniskrautöl) und leichter, wenigstens
zehnminütiger Massage gelockert. Nun übt der Therapeut während des Ausatmens
mit dem Daumen gezielt Druck auf die Wirbelfortsätze aus, tastet mit beiden Daumen
die Wirbelsäule links und rechts von unten nach oben ab. Dabei pendelt der
(bis zum 8. Brustwirbel) stehende Patient mit einem Bein
(beim Lendenwirbelbereich oder mit den Armen (bei derBrustwirbelsäule),
wodurch Zug in der Muskulatur entsteht. Der Wirbel gleitet so in seine richtige
Position zurück.
Sanft und ungefährlich
Selbst das Einrichten der Halswirbelsäule geschieht auf ungefährliche Weise.
Es wird nie ruckartig gerissen oder gerenkt, sondern immer nur mit dem Daumen
Druck auf eine Stelle ausgeübt. Nachdem die Muskeln gelockert sind, wird der
Kopf leicht geneigt und der Patient macht fortwährend Nein-Bewegungen, während
der Therapeut auf den Wirbel Druck ausübt, bis er an die richtige Stelle
zurückgleitet. Dabei werden keine Bänder gedehnt und keine Nervenleitungen
beschädigt, es geht alles ganz friedlich zu.
Positiv auch für Nerven und innere Organe
Die Wirbelkorrektur ist aber nicht bloss für die Wirbelsäule wichtig. Die Steuerung
unserer Organe läuft vom Gehirn über das Rückenmark und dann treten zwischen
den Wirbeln die Nervenleitungen aus, die zu den Organen führen. Sind diese durch
Wirbelfehlstellung blockiert, so funktioniert die Organsteuerung nicht. „Manchmal
wäre es günstig,man würde, ehe man einen Herzschrittmacher reinmacht, erst
einmal den zweiten Brustwirbel reinmachen“, ist eine der trocken-humorvollen
Bemerkungen Dorns.
Und wie geht's weiter?
Nach der Dorn-Behandlung sollte der Patient zwei bis drei Tage Anstrengungen
jeder Art vermeiden. An den korrigierten Wirbeln kann Muskelkater-Schmerz
auftreten. Er ist ein Zeichen für die Stabilisierung der neuen Wirbellage. In dieser
Zeit sollte viel Wasser und Kräutertee getrunken werden, um den eingetretenen
Entgiftungsprozss (aufgestaute Gifte und Ablagerungen in den Geweben werden
frei) zu unterstützen. Gegenüber anderen Methoden, um Wirbelblockaden zu lösen,
hat Dorns "Fühlmethode" den Vorteil, dass man sie - auch ganz wörtlich genommen
- sehr gut begreifen kann. Sie ist keine Wunderkur, sondern eine nüchterne Arbeit mit
ganzheitlichem Verständnis am Skelett- und Bewegungsapparat.